15.10.2024
von Magdalena Olyukova

Die zunehmende Verwendung englischer Ausdrücke in der deutschen Sprache erleichtert in vielen Fällen die Kommunikation – doch sie kann auch zu Missverständnissen führen. Besonders deutlich wird dies bei Begriffen wie „Veranstaltungstechnik“ und „Event-Tech“. Während ersterer seit Jahrzehnten klar definierte Bereiche wie Bühne, Licht und Ton umfasst, führt die englische Übersetzung von „Event-Technology“ zu Verwirrung, da sie nicht die analoge „Veranstaltungstechnik“ im klassischen Sinne meint, sondern auf digitale und softwarebasierte Lösungen abstellt. Diese Unterscheidung wird noch oft missachtet, was sogar bei Google Translate zu problematischen Übersetzungen führt, die zwei völlig unterschiedliche Konzepte vermischen. Schauen wir uns die beiden Begriffe näher an: 

Was genau ist unter Veranstaltungstechnik zu verstehen? 

Auch wenn es sich nicht exakt datieren lässt: Als in der Mitte des 20. Jahrhunderts Veranstaltungen immer komplexer wurden und man für Auftritte vor Publikum mehr als nur ein Mikrofon benötigte, dürfte sich das deutsche Wort „Veranstaltungstechnik“ im Sprachgebrauch verbreitet haben. Jeder denkt bei diesem Begriff heute sofort an Bühnen, Scheinwerfer und Lautsprecher. Und damit liegt man völlig richtig. Die Veranstaltungstechnik umfasst typischerweise folgende Kategorien und Geräte: 

  1. Bühnentechnik 

Die passende Bühnentechnik ist das Basis-Element großer Präsenzveranstaltungen. Es gibt große oder kleine Bühnen, überdachte Bühnen, Hub-Bühnen, Dreh-Bühnen und vieles mehr. Im Rahmen der Veranstaltungstechnik umfasst die Bühnentechnik sämtliche technische und mechanische Komponenten, die für den Aufbau, Betrieb und die Sicherung solcher Bühnen benötigt werden. Auch die Metallrahmenkonstruktionen (Traversen), die für die Aufhängung von Licht- und Tontechnik verwendet werden, können zur Bühnentechnik gezählt werden. 

  1. Tontechnik 

Die Tontechnik umfasst die gesamte Aufnahme- und Wiedergabetechnik sowie die Beschallungstechnik einer Veranstaltung. Dazu gehören insbesondere Mikrofone (zum Beispiel Handmikros oder Ansteckmikros), Lautsprecher, Mischpulte sowie Wiedergabegeräte aller Art. 

  1. Lichttechnik 

Die Lichttechnik schließt alle technischen Aspekte ein, die mit der Beleuchtung von Veranstaltungsorten zusammenhängen. Dazu gehören vor allem Scheinwerfer sowie Lichtmischpulte, mit denen die Lichttechniker Scheinwerfer und Licht-Effekte steuern können. Auch Effektgeräte wie Stroboskope, Laser oder Konfetti- und Nebelmaschinen zählen dazu, ebenso wie weiteres Zubehör, zum Beispiel Dimmer oder spezielle Beleuchtung für die Fluchtwege. 

  1. Videotechnik 

Zur Videotechnik zählen Leinwände, Beamer und Bildschirme; desgleichen Geräte zur Aufnahme und Wiedergabe von Videos. Außerdem werden auch Präsentationflächen, Teleprompter und Vorschaumonitore in dieser Kategorie subsummiert. 

  1. Technik für Dekoration und Raumgestaltung 

Zu dieser Kategorie gehören alle festen und beweglichen Bühnenbilder. Des Weiteren zählen Lichtakzente an Wänden und Decken dazu. Aber nicht nur elektrische Elemente sind hier zu finden, beispielswiese fallen auch speziell gestaltete Hintergründe, die für Fotoshootings oder Interviews genutzt werden, in diese Kategorie – zum Beispiel Sponsoren- oder Logowände. 

  1. Pyrotechnik 

In den vergangenen Jahren wurde diese Art der Veranstaltungstechnik insbesondere auf großen Musikveranstaltungen immer beliebter: Die Pyrotechnik. Pyrotechnische Effekte erfordern spezielle technische Geräte wie Zündvorrichtungen, Steuerungspulte und elektronische Zündsysteme und sie können mit anderen technischen Elementen synchronisiert werden (zum Beispiel mit Licht-, Ton- und Videoeffekten), um die Wirkung der Pyro-Effekte zu verstärken. 

  1. Sicherheitstechnik 

Die Sicherheitstechnik umfasst im Rahmen der Veranstaltungstechnik eine breite Palette technischer und organisatorischer Maßnahmen, unter anderem: Kommunikationssysteme für Notfälle, Lösungen für die pyrotechnische Sicherheit, technische Sicherungssysteme bei Stromausfall aber auch Sicherheitsabschaltungen für Notfälle, Zugangs- und Einlasskontrollsysteme, Absperrungen und Barrieren, Notbeleuchtung, Fluchtwegbeleuchtung, Rauchmelder, Brandmeldeanlagen und vieles mehr. Auch die Technik für die Stromversorgung des Events gehört zur Veranstaltungstechnik.  

Übrigens: Falls Sie demnächst auf der Suche nach Veranstaltungstechnik-Anbietern sein sollten: Sie finden eine große Auswahl in unserem Cvent Supplier Network. Während also die Veranstaltungstechnik eingesetzt wird, damit ein Event reibungslos über die Bühne geht, sorgt Event-Technologie dafür, dass es überhaupt stattfinden kann, eine hohe Reichweite erzielt sowie messbar und optimierbar ist. 

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Event-Technologie: Veranstaltungen digital managen 

Im Unterschied zur analogen Veranstaltungstechnik wird Event-Technologie genutzt, um Events zu planen, zu organisieren, durchzuführen, digital zu begleiten und auszuwerten. Sie beeinflusst die erfolgreiche Durchführung von Events immer stärker und ist ein wichtiger Bestandteil des gesamten Event-Managements geworden. Zur Event-Tech zählen: 

  1. Lösungen für die Online-Registrierung 

Der gesamte Registrierungsvorgang erfolgt in diesem Fall digital und automatisiert. Die Teilnehmer können sich bequem online anmelden, die Teilnehmerdaten werden papierlos erfasst. Diese Lösungen sind für Veranstaltungen aller Art geeignet. So können für Präsenz-, Online- und Hybrid-Veranstaltungen eingesetzt werden. 

  1. Digitales Teilnehmer:innen-Management  

Anschließend an den automatisierten Anmeldeprozess können die Daten der Teilnehmer in zentralen Datenbanken verwaltet werden. Die Registrierungsdaten lassen sich auch mit Event-Management-Software, CRM-Systemen und anderen Tools verknüpfen. Es können Teilnehmerlisten erstellt werden und eine individuelle Kommunikation wird ermöglicht. Ebenso können mit dieser Technologie die Teilnehmerdaten für Auswertungen und Berichte genutzt werden. 

  1. Lösungen für Online-Zahlungen  

Nicht nur im E-Commerce haben sich Online-Zahlungen etabliert, auch im Event-Bereich sind sie nicht mehr wegzudenken. Lösungen für Online-Zahlungen sind in der Regel in Event-Management-Systeme und Ticketing-Plattformen integriert und ein wichtiger Bestandteil der Event-Technologie. 

  1. Mobile Event-Apps  

Mobile Event-Apps sind mobile Anwendungen, die speziell für Veranstaltungen entwickelt werden.  Sie stellen den Teilnehmern alle wichtigen Informationen und Funktionen rund um eine Veranstaltung zur Verfügung, stellen unter anderem Programminfos bereit und ermöglichen die Vernetzung und Kommunikation der Teilnehmer untereinander.  Mobile Event-Apps sind digitale Begleiter der Teilnehmer – vor, während und nach der Veranstaltung. 

  1. Engagement-Tools 

Auch so genannte Engagement-Tools zählen zur Event-Technologie. Darunter werden Lösungen zusammengefasst, mit deren Hilfe Teilnehmer in das Geschehen eines Events eingebunden werden können – zum Beispiel über digitale Umfragen und Abstimmungen, Live Chats oder auch Q&A-Funktionen. Sie steigern die Aktivität der Teilnehmer, können zusätzliche Daten generieren und das Netzwerken fördern. Diese Art der Event-Tech kann die Qualität und den Erfolg von Veranstaltungen deutlich erhöhen. 

  1. Event- und Location-Plattformen  

Zu jedem Event gehört eine eigene, und entsprechend gebrandete, digitale Plattform – egal ob es ein virtuelles, hybrides oder ein Vor-Ort-Event ist. Die digitalen Plattformen erhöhen die Reichweite der Veranstaltungen, sie können das Teilnehmererlebnis personalisieren und helfen in der Kommunikation und Datenerfassung. Veranstaltungsorte können mit einer spezifischen Location-Plattform umfassend über die Örtlichkeiten informieren, die Location als Veranstaltungsort bewerben und damit weitere Besucher anziehen. Auch das ist Event-Technologie. 

  1. Weitere digitale Lösungen 

Neben den genannten Event-Technologien gibt es viele weitere Lösungen – von Livestreaming- und Videokonferenz-Lösungen über Zutrittskontrollsysteme bis hin zu Analyse-Software und Reporting-Tools. 

Fazit: 

Somit zeigt sich, dass sich Veranstaltungstechnik und Event-Technologie stark voneinander unterscheiden. Es sind die beiden Seiten einer Medaille, ohne die ein Event heutzutage nicht erfolgreich stattfinden könnte. Während die Veranstaltungstechnik überwiegend analog ist und direkt vor Ort eingesetzt wird, dient die digitale Event-Technologie dazu, die Veranstaltung zu planen, zu organisieren, zu managen und letztlich auch erfolgreich durchzuführen. Und diese Entwicklung ist längst noch nicht am Ende: Immer wieder kommen neue digitale Lösungen und technische Innovationen hinzu, die das Event-Management weiter vereinfachen – beispielsweise durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz. 

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