01.08.2024
von Magdalena Olyukova

Event-Statistiken liefern wertvolle Einblicke und helfen, die Eventlandschaft, zum Beispiel im DACH-Raum, besser zu verstehen und eigene Events zu steuern. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie es um die Events anderer Veranstalter:innen steht und welche spannenden Event-Statistiken Sie im Auge behalten sollten. 

Warum sind diese Event-Statistiken wichtig? 

  • Wirtschaftliche Planung und Prognosen: 
    Unternehmen und Veranstalter:innen können anhand dieser Daten wirtschaftliche Entscheidungen treffen, wie z.B. Investitionen in bestimmte Eventarten oder -orte. 
  • Marketing und Zielgruppenanalyse: 
    Sie als Event-Veranstalter:innen können Ihre Zielgruppen besser ansprechen und gezielte Marketingstrategien entwickeln. 
  • Trendanalysen und Innovationsförderung: 
    Analysieren Sie Trends und technologische Entwicklungen, um innovative Eventkonzepte entwickeln zu können und sich im Wettbewerb der stetig steigenden Zahl von Events zu behaupten. 
  • Logistische und operative Planung: 
    Organisationen können besser planen, wie viele Ressourcen sie benötigen, z.B. Sicherheitspersonal, Catering, Raumkapazitäten, und wie es um diese Ressourcen steht. Sprich: Sind sie stark nachgefragt und daher schnell ausgebucht und können Preise festsetzen? Oder haben Sie als Eventplanende eher die Buchungsmacht? 
  • Politische und soziale Relevanz: 
    Regierungen und lokale Verwaltungen können verstehen, wie Veranstaltungen die soziale und wirtschaftliche Landschaft beeinflussen und dementsprechend Unterstützung oder Regulierungen anbieten. Für Sie als Eventplanende können sich daraus attraktive Förderungen für Ihre Veranstaltungen ergeben. Bekannt sind oder waren z.B. die Förderprogramme in Berlin, Wien oder Bayern. 
  • Nachhaltigkeit: 
    Event-Statistiken in diesem Bereich erfassen Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von Veranstaltungen, wie z.B. Abfallmanagement und Energieeinsparung. 
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Ausgewählte und spannende Event-Statistiken 

Spannende Event-Statistiken hält das GCB, das German Convention Bureau bereit, welches jährlich den Veranstaltungsmarkt in Deutschland untersucht. Die Management-Summary können Sie sich kostenfrei herunterladen. Die wichtigsten Event-Statistiken daraus finden Sie in diesem Blogbeitrag: 

1) Der Aufwärtstrend im deutschen Veranstaltungsmarkt hält an 

So nahm, laut GCB, die Zahl der Veranstaltungen und Teilnehmenden bei Präsenz-Events 2023 weiter zu und erreichte 2023 311 Mio. Präsenz-Teilnehmende auf 2,15 Mio. Veranstaltungen. Prognostiziert wird für 2024 ein Anstieg auf 373 Mio. Teilnehmende auf 2,58 Mio. Events.

2) Präsenzveranstaltungen dauerten länger als hybride Veranstaltungen 

So dauerten Präsenzveranstaltungen im Durchschnitt 1,5 Tage, während hybride Veranstaltungen lediglich auf eine durchschnittliche Dauer von 0,6 Tagen kommen. 

3) Der Anteil internationaler Teilnehmenden steigt wieder an 

Pandemiebedingt sank der Anteil der Teilnehmenden aus dem Ausland von 10,2 auf 2,0 Prozent und erreichte 2023 ein zwischenzeitliches Hoch von 6,2 Prozent.  

4) Business-Events verzeichnen einen 1,5fachen Anteil an ausländischen Gästen 

Verglichen mit allen Veranstaltungen in Deutschland sind Business-Events jene mit einem besonders hohen Anteil an ausländischen Gästen. Dieser betrug 2023 durchschnittlich 9,1 Prozent. 

5) Unternehmen veranstalten die meisten Business-Events – dicht gefolgt von Verbänden 

Dass Unternehmen mit knapp 50 Prozent die meisten Business-Events organisieren, überrascht wohl kaum. Doch hätten Sie gedacht, dass Verbände mit circa 15 Prozent aller Events auf Platz 2 folgen?  

6) Die Zahl der Tagungsstätten steigt 

Eine gute Nachricht für alle, die eine Eventlocation und attraktive Bedingungen für ihre Teilnehmenden suchen als auch attraktive Konditionen verhandeln wollen. Die Zahl der Veranstaltungsstätten stieg 2023 im Schnitt um 2,4 Prozent – wovon die Eventlocations einen Zuwachs von 7 Prozent verzeichnen konnten. 

7) Eine gute Erreichbarkeit ist das TOP-Kriterium für die Auswahl eines Eventortes 

Mit 3,5 von maximal 4 Punkten bewerteten Veranstaltende aus Deutschland die Erreichbarkeit einer Veranstaltungsstätte als das wichtigste Kriterium – dicht gefolgt von der Qualität der angebotenen Leistungen mit 3,4 Punkten. Diese Einschätzung deckt sich auch mit denen der Eventplaner:innen aus aller Welt. 

8) Beruflich motivierte Veranstaltungen überwiegen 

Besuchen Eventgäste eher Freizeit- oder eher Business-Events? Die Antwort ist seit Jahren ganz klar und fällt auch 2023 mit 63,7 Prozent zugunsten der Business-Events aus. 

9) Kongresse, Tagungen und Seminare sind die wichtigsten Eventarten 

Auch wenn Kultur- und Sportveranstaltungen, Konzerte und Festivals zum Teil hohe Wellen in den Medien und Social Media schlagen, im Formatemix gewinnen die klassischen Kongresse, Tagungen und Seminare mit einem Anteil von 57,5 Prozent aller Veranstaltungen. 

10) Große Veranstaltungen sind wieder im Kommen 

Die Pandemiesorgen und die Bedenken, größere Events zu besuchen, scheinen überwunden. 2023 gab es eine Verschiebung hin zu den größeren Veranstaltungen, vor allem jenen mit bis zu 1.000 Teilnehmenden. Die Zahl der kleineren Events mit bis zu 100 Personen hingegen hat abgenommen.  

 11) Die meisten Veranstalter:innen kommen aus dem eigenen Land 

Sprich: Wer in Deutschland ein Event organisiert, hat auch meist seinen Unternehmenssitz oder zumindest eine Niederlassung hier. Im Durchschnitt kommen 93,7 Prozent der Veranstalter:innen aus dem Inland. 

12) Event-Budgets sind um knapp 25 Prozent gestiegen 

Auch wenn das bei Eventplaner:innen vielleicht für eine Verwunderung sorgt: Event-Budgets sind 2023 gestiegen. Doch da zugleich auch die Kosten gestiegen sind, bleibt das gefühlte, ewig zu knappe Budget wohl weiterhin ein treuer Begleiter von allen, die Veranstaltungen planen und durchführen. 

13) Nachhaltigkeit ist in der deutschen Eventindustrie angekommen 

Der Anteil der zertifizierten Anbieterbetriebe hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und stieg von 27 Prozent im Jahr 2011 auf 54 Prozent im Jahr 2023. Diese setzen dabei auf Zertifizierungen wie fairpflichtet, Greensign, Certified GreenHotel bzw. Eventlocations, Greenglobe, ISO14001, EMAS, Ökoprofit, ISO20120 sowie weitere. Dies trifft auf eine enorme Nachfrage, denn fast 90 Prozent der Veranstalter:innen bevorzugen Anbietende, die über ein nachhaltiges Zertifizierungssystem verfügen.  

14) Inflation und Preissteigerungen bleiben die stärksten Herausforderungen 

Mit einem Wert von 3,31 Punkten bei nationalen und 3,5 Punkten bei internationalen Veranstalter:innen bleiben die steigenden Preise die größte Herausforderung für die Organisation von Veranstaltungen. 

 

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