07.12.2023
von Magdalena Olyukova

Wollen Sie auch morgen noch erfolgreich Events durchführen und Ihre Zielgruppen begeistern, müssen Sie Trends stets im Auge behalten. Zum einen, weil Teilnehmende oder Akteure wie Speaker, Aussteller, Sponsoren und Dienstleister, einige Entwicklungen  irgendwann als selbstverständlich betrachten. Zum anderen, weil Sie sich als Planende so mitunter viel Zeit und Ressourcen sparen können. Ob sich aus den hier vorgestellten Trends nachhaltige Veränderungen entwickeln, bleibt spannend – beobachten sollten Sie diese auf jeden Fall.

1. Künstliche Intelligenz (KI) – Die smarte und zeitsparende
Assistenz für Eventplaner 

Ob dies wirklich der wichtigste Trend ist, bleibt abzuwarten. Doch hätten wir ihn erst an zweiter oder dritter Stelle genannt, hätten Sie vermutlich gar nicht bis dorthin gelesen. Fangen wir also gleich mit der KI und deren Einsatzmöglichkeiten in der Eventplanung und -durchführung an. 

KI-Systeme können den gesamten Eventlebenszyklus unterstützen. Bereits bei der Eventplanung hilft KI durch die Analyse von Daten aus vergangenen Veranstaltungen, zielgerichtete Eventkonzepte zu entwickeln und die Marketing-Botschaften zielgerichteter zu formulieren und auszuspielen. Zudem gibt es bereits heute Projektmanagement-Tools mit integrierter KI-Tools, die Ihnen helfen, Ressourcen besser zu verteilen. KI-Tools können die Interaktionen mit Teilnehmenden verbessern und so das individuelle Erlebnis des jeweiligen Teilnehmenden bereichern. So stehen beispielsweise personalisierte Chatbots und digitale Assistenten bereits heute rund um die Uhr für Fragen und Informationen zur Verfügung. Darüber hinaus kann KI - mithilfe von Facial Recognition - die Emotionen der Teilnehmenden erfassen und Sie als Veranstalter:in dabei unterstützen, ein besseres Eventerlebnis zu schaffen.  

Achtung Datenschutz und Ethik: Bei der Integration von KI in Events müssen Sie natürlich wie bei allen anderen digitalen Lösungen datenschutzrechtliche Aspekte berücksichtigen. Veranstaltende müssen sorgfältig mit personenbezogenen Daten umgehen und sicherstellen, dass die Privatsphäre der Teilnehmenden gewahrt bleibt. D.h. Transparenz und Einwilligung sind hierbei essenziell.  

Ein Praxisbeispiel ist die Verwendung von KI-Generatoren für Marketing-Texte rund um Ihre Events. 

2. Metaverse – Die virtuelle Eventwelt der Zukunft 

Das Metaverse hat - vor dem Hype um KI - viel Aufmerksamkeit erregt und wird als die virtuelle Eventwelt der Zukunft gehandelt. Definitionen und Auslegungen des Metaverse gibt es viele. Auf diese Definition können sich oftmals viele einigen: Das Metaverse ist ein gemeinsamer, virtueller Raum, der durch eine Kombination aus Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und 3D-Technologien geschaffen wird. Es stellt eine nahtlose Verbindung zwischen der physischen und digitalen Welt her und ermöglicht es den Nutzern, in einer digitalen Umgebung zu interagieren, zu kommunizieren und an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen. Das Metaverse bietet Ihnen als Veranstalter:in eine Vielzahl von Möglichkeiten, innovative und interaktive Events zu gestalten. So können Sie zum Beispiel Veranstaltungen in einer immersiven Umgebung stattfinden lassen und so einzigartige Erlebnisse schaffen. Zudem eröffnet das Metaverse neue Wege für Markenaktivierungen und Produktpräsentationen, bei denen Ihre Teilnehmende Produkte interaktiv entdecken können. 

Spannend wird das Metaverse vor allem dann, wenn sich MR-Brillen wie die von Apple namens “Vision Pro” als massentaugliches Device durchsetzen können. 

Virtuelle Erlebniswirtschaft

3. NFTs – Die digitale Revolution im Eventmarketing 

Non-fungible Tokens, kurz NFTs, sind digitale Vermögenswerte, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Jeder NFT repräsentiert ein individuelles Kunstwerk, ein digitales Objekt oder eine andere Form von Inhalten. Im Gegensatz zu Kryptowährungen sind NFTs nicht austauschbar und haben einen eindeutigen Wert. Diese Einzigartigkeit wird durch die Blockchain-Technologie garantiert, die die Echtheit und Besitzrechte des NFTs unveränderlich dokumentiert.  

Als Veranstalter:in können Sie NFTs erstellen, die Zugang zu exklusiven Eventinhalten oder VIP-Erlebnissen gewähren. Durch die Limitierung und Einzigartigkeit der NFTs kann eine hohe Nachfrage und ein Gefühl der Exklusivität entstehen. Zudem ermöglichen NFTs die Verknüpfung von physischen Eventtickets mit digitalen Inhalten, wie speziellen Event-Badges oder Sammlerstücken. Die Verwendung von NFTs kann Ihnen als Veranstalter:in zusätzliche Einnahmequellen erschließen und die Kundenbindung stärken.  

4. Blockchain-Technologie – Transparenz und Sicherheit für die Eventbranche 

Die Blockchain ist eine dezentrale und unveränderliche Datenbank, die Transaktionen und Informationen sicher und transparent speichert. Für die Eventbranche bietet die Blockchain eine Lösung für Vorgänge, die auf Vertrauen basieren (sollten), da alle Transaktionen und Informationen auf der Blockchain für alle Teilnehmer einsehbar sind und nicht manipuliert werden können. Dies schafft Vertrauen zwischen Veranstaltern und Teilnehmern und gewährleistet die Echtheit von Tickets und Informationen.  

Ein Anwendungsszenario: Smart Contracts für zuverlässige Vertragsabwicklung und Zahlungen. Denn Smart Contracts sind Computerprotokolle, die Verträge abbilden oder überprüfen oder die Verhandlung oder Abwicklung eines Vertrags technisch unterstützen können. Eine schriftliche Fixierung des Vertrages auf Papier oder in einer Datei wird damit unter Umständen überflüssig.  

Bei der Organisation von Events können Smart Contracts für die Abwicklung von Verträgen und Zahlungen zwischen Veranstaltern, Künstlern und Dienstleistern hilfreich sein.  

Virtuelle Erlebniswirtschaft

5. Nachhaltigkeit – Der grüne Weg in die Event-Zukunft 

Nachhaltigkeit ist ein essenzieller Aspekt für unsere Branche, da Events oft eine beträchtliche Umweltbelastung verursachen. Veranstaltungen verbrauchen Ressourcen wie Energie, Wasser, Lebensmittel und Materialien und hinterlassen oft Müll. Durch nachhaltiges Eventmanagement können wir den ökologischen Fußabdruck reduzieren und soziale Verantwortung übernehmen.  

Es gibt viele Maßnahmen, mit denen Sie auch Ihre Events nachhaltig gestalten können. Dazu zählen die Verwendung von erneuerbaren Energien, die Reduzierung von Abfall durch Recycling und Mülltrennung, sowie der Einsatz von umweltfreundlichen Materialien und Technologien. Entscheiden Sie sich bewusst für eine nachhaltige Location an einem mit dem ÖPNV-erreichbaren Standort. Schon das allein kann den Fußabdruck Ihres Events enorm senken. Zudem kann die Digitalisierung von Eventdokumenten und -kommunikation, z.B. mithilfe von Event-Apps, digitaler Teilnehmer-Verwaltung und mehr, die Nutzung von Papier erheblich reduzieren.  

Wichtig ist, dass Sie Nachhaltigkeit im Sinne der 17 Sustainable Development Goals verstehen und so Ihr Event ganzheitlich betrachten und optimieren. So gehen Sie in drei Schritten vor: 

  1. Event und Klimabilanz erstellen und analysieren  
  2. Ressourcenverbrauch reduzieren  
  3. Nicht vermeidbare Emissionen kompensieren 

Damit Sie nicht in den Verdacht des Greenwashings geraten, ist es wichtig, dass Sie die Reihenfolge der Optimierung beachten. Setzen Sie ausschließlich oder zuerst auf den Aspekt der Kompensation, ist dies kein nachhaltiges Verhalten, sondern eindeutig Greenwashing und wird mittlerweile von den Stakeholdern Ihres Events auch so bewertet werden. 

6. Diversity und Inklusion – Die Eventbranche im Wandel 

Diversity und Inklusion sind von zentraler Bedeutung für Events, da sie sicherstellen, dass Veranstaltungen für alle Teilnehmende zugänglich und ansprechend sind. Inklusive Events schaffen eine Atmosphäre, in der sich jeder willkommen und wertgeschätzt fühlt –  unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, Alter, sexueller Orientierung oder körperlichen Fähigkeiten. Berücksichtigen Sie verschiedene Perspektiven, können Sie mit Ihren Events ein breites Publikum ansprechen und gleichzeitig eine starke Community aufbauen.  
 
Zu den erforderlichen Maßnahmen gehören beispielsweise die barrierefreie Gestaltung von Locations, die Auswahl vielfältiger Redner, Künstler und Performer oder die Integration von Gebärdensprachdolmetschern und Übersetzern. Auch die aktive Förderung von Diversität in Teams und in der Eventplanung ist entscheidend, um vielfältige Perspektiven einzubringen und zu berücksichtigen. Je diverser Ihr Team, desto höher ist die Chance, dass Sie an die unterschiedlichsten Bedürfnisse Ihrer Teilnehmenden denken und diese erfüllen.  

Praxistipp: Je eher Sie Diversität und Inklusion in Ihr Event integrieren, desto leichter und desto günstiger wird die Umsetzung – ganz wie beim Aspekt der Nachhaltigkeit.  

Fazit 

Trends kommen und gehen und manchmal bleiben Sie auch und verändern die Erwartungen von Teilnehmenden sowie Prozesse rund um die Eventplanung und -durchführung. So wie es heute ab einer gewissen Eventgröße selbstverständlich geworden ist, eine digitale Teilnehmer-Management-Lösung einzusetzen, so wird der ein oder andere vorgestellte Trend uns längerfristig begleiten. Halten Sie die Augen offen und beobachten Sie die Entwicklungen aktiv.  

 

 

Magdalena Olyukova

Magdalena Olyukova

Magdalena ist DACH Marketing Specialist bei Cvent und verantwortlich für Panung und Durchführung von Marketing-Kampagnen, Partnerschaften sowie Inhalte und Speakermanagement für Webinare, virtuelle, hybride und Vor-Ort-Events. 

Abonnieren Sie unseren Newsletter